Über mich

Oder wie es dazu kommt, dass ich um die Welt segle.

Meine Kindheit im Appenzellerland fand fernab von Wasser und Booten statt. Dass ich zwischen den Hügeln und Kühen überhaupt Schwimmen gelernt habe, ist nur meiner Mutter und dem Hallenbad im Dorf zu verdanken. 

Als kleines Mädchen notierte ich in die Freundschaftsalben meiner Mitschüler:innen als Traumberuf: 10 Sprachen sprechen und alle Länder der Welt bereisen. Man könnte also sagen, ich wusste, was ich wollte, hatte aber noch keinen Namen dafür gefunden. Nach der Matura zog es mich hinaus in die weite und nicht so weite Welt, ich lernte tatsächlich mehrere Sprachen, studierte Geografie und begann zu arbeiten. Ich habe noch heute keinen Namen für meinen Traumberuf, aber immerhin folge ich jetzt meiner Berufung.

Das Meer

Mit Anfang 20 lernte ich Tauchen, ein bisschen zufällig, da ich gerade in Australien war und man das da halt so machte. Beim ersten Nachttauchgang schwammen während dem Sicherheitsstopp sieben oder acht Haie um uns herum. Ganz schön unheimlich - aber auch ganz schön faszinierend. Ab diesem Moment war ich infiziert mit dem Virus "Meer". Eine ganz neue Welt tat sich mir auf. Die Faszination und Neugier für all die Kreaturen, Farben und Formen ober- und unterhalb der Wasseroberfläche wurden in den Jahren die folgten immer grösser. 

Naheliegend auch, dass das Schiff das ultimativ beste Transportmittel für mich wurde. Hier fühle ich mich frei, mit der Nase im Wind liegt das Abenteuer direkt vor mir und wartet nur darauf, von mir entdeckt zu werden. 

Der Traum

Wann genau ich davon anfing zu träumen, einmal die Welt zu umsegeln, kann ich gar nicht genau bestimmen. Vielleicht inspirierten mich die Geschichten der Seefahrer und Entdecker, die mit Sextanten und lebendiger Fracht als Proviant unseren Planeten erkundeten. Lange Zeit wagte ich aber ehrlicherweise noch nicht einmal richtig davon zu träumen, da ich mit Segeln nichts am Hut hatte, von Technik keine Ahnung, ganz abgesehen von den finanziellen Ressourcen, die man für so ein Unternehmen brauchen würde. Ich blieb also mehrheitlich auf dem Boden bei meinen Abenteuern, kletterte, bestieg Berge oder fuhr Fahrrad. Doch nach jedem Mal Tauchen oder bei jedem Besuch einer Hafenstadt, hörte ich das Meer leise und manchmal auch ganz laut rufen. Ich betrachtete die Boote im Hafen und überlegte mir, wie es wohl wäre, eines Tages selber die Segel zu setzen, und einfach so lange zu segeln, bis man wieder am Heimathafen ankommen würde.

Und dann kam Clipper. Und jetzt ist es soweit.

 
"Der Traum, den ich nicht zu träumen wagte."

Herausforderungen auf allen Ebenen

Oder was mich für dieses Projekt motiviert.

 Die physische  Herausforderung

 

 

 

 

Die mentale     Herausforderung

 

 

 

 

 

 Die soziale      Herausforderung

 

 

 

 

Alle Arbeiten wie bei­spielsweise Segel hissen, wechseln oder trimmen werden von Hand erledigt. Bei der schieren Grösse der Clipper 70 und das entsprechende Gewicht der Segel eine anstrengende Arbeit. Hinzu kommen Reparatur- und Unterhaltsarbeiten am Schiff und Material, Kochen, Putzen, Planen usw. Das alles auf einem sich ständig in Bewegung befinden­dem Boot. Für den Körper ist auch das 24/7-Wach-System beim Nonstop-Segeln eine Herausforderung.  

 

Motivation und Konzentration während einem elfmonatigen Rennen aufrecht zu erhalten erfordert einen langen Atem. Hinzu kommt, dass man lange Zeitabschnitte in sehr beengtem Raum ohne Komfort verbringt. Laufend muss man sich an die Umweltbedingungen anpassen: Stürme und Regen, hoher Seegang, Kälte, Hitze aber auch Flaute. Die Weite und vielleicht auch die Einsamkeit der Weltmeere müssen ausge­halten werden. An einigen Tagen werden wir der Raumstation ISS näher sein als dem am nächsten liegenden bewohnten Festland. 

 

Ein solches Vorhaben steht und fällt mit erfolgreicher Teamarbeit. Ein Team, das für jede Etappe zur Hälfte wechselt und immer wieder möglichst schnell zu einer funktionierenden Ein­heit zusammen­wachsen muss. Eine Gruppe von Menschen mit den unter­schiedlichsten Lebensläufen, welcher man sein Leben anvertraut, jeden Tag aufs Neue. Anstrengung, Müdigkeit, Verzicht auf Komfort - das alles bringt gute Eigenschaften, aber manchmal auch Schattenseiten der Menschen zum Vorschein. 

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